Trotz schweren Schicksals: Ein Leben in Würde und Glück ist möglich

Der größte Wunsch des 39-jährigen Hakki Özen ist, dass der kurze Moment 2004 nie passiert wäre. Seitdem ist er auf Unterstützung angewiesen und lebt im Wohnbereich der Jungen Pflege bei Alloheim. Seine Geschichte steht dafür, wie schnell sich das Leben drehen kann und trotzdem Orte mit viel Wärme gefunden werden können.

03.06.2021

Hakki Özen am Stehtisch in seinem Zimmer in der Alloheim Senioren-Residenz "Kruppstraße" in Düsseldorf

Der Tag des Unglücks

Die Szene könnte aus einem schlechten Film stammen: „Mein Bruder war damals mit seinem Kollegen von der Arbeit auf dem Weg nach Hause“, erzählt Hakan Özen, der 38-jährige Bruder von Hakki. „Gerade als er an einem Hochhaus vorbeiging, fiel aus dem siebten Stockwerk ein Kinderfahrrad auf seinen Kopf.“ Der Aufprall und die Verletzungen waren so heftig, dass Hakki ein halbes Jahr lang zur Erstversorgung in einem Krankenhaus im Nachbarort Ratingen bleiben musste. Für die Familie eine zusätzliche Belastung, denn sie musste täglich von Düsseldorf dorthin pendeln.

Wie sich ein Leben schlagartig verändert

Der Unfall hatte schwerwiegende Folgen. Hakki kann sich heute ohne Rollstuhl nicht bewegen. Weil er nicht mehr sprechen kann, kommuniziert Hakki mit seiner Hand, in dem er den Daumen hebt, sowie über einen Sprachcomputer. „Das bisherige Leben von Hakki ist so nicht mehr möglich“, sagt sein Bruder Hakan Özen. „Er hatte eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker gemacht, viel Sport getrieben, war auch immer im Fußballverein und mit Freunden unterwegs.“

Wie ein neues Leben beginnt

Nach seinem Klinikaufenthalt zieht Hakki in den Wohnbereich der Jungen Pflege der Alloheim Senioren-Residenz „Kruppstraße" in Düsseldorf. Sie ist auf die stationäre Betreuung pflegebedürftiger Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren spezialisiert. Aktivierende Pflege, spezielle Therapieangebote und ein hohes Maß an Lebensqualität stehen im Mittelpunkt der Pflegekräfte.

 

„Mein Bruder fühlt sich hier sehr wohl, ich als Angehöriger merke deutlich, dass sich alle Alloheim-Mitarbeiter sehr viel Mühe geben. Bei einem Notfall wird schnell reagiert und uns sofort Bescheid gegeben. Also was das angeht, sind die Mitarbeiter bei Alloheim immer echt super. Was ich auch sehr cool finde ist, dass man alle duzen kann, wenn man das abgesprochen hat. Das ist auf jeden Fall immer sehr, sehr herzlich bei Alloheim.“

Hakan Özen, Bruder von Junge Pflege-Bewohner Hakki Özen

Rundum gut versorgt

Wie nimmt Hakan die Pflege und Betreuung seines Bruders wahr? „Also dem Hakki gefällt wahrscheinlich alles (lacht)“, erzählt sein Bruder. „Er ist immer sehr zufrieden und fröhlich. Er lacht zudem viel und ist ein sehr humorvoller Mensch, der gerne in Kontakt mit anderen Menschen tritt. Er isst dort sehr gerne. Außerdem erhält er eine sehr gute medizinische Betreuung bei Alloheim. Besonders gut finde ich, dass man die Mitarbeiter immer ansprechen kann, regelmäßig Feedback gegeben wird und sich um jedes Anliegen schnell gekümmert wird.“

„Jeden Morgen wird Hakki gepflegt. Danach gibt es im Aufenthaltsraum Frühstück. Im Laufe des Vormittags bekommt er verschiedene Therapien. Sei es Ergotherapie, Physiotherapie oder auch Logopädie. Um 12 Uhr gibt es dann Mittagessen im Aufenthaltsraum und den Nachmittag verbringt er auf eigenen Wunsch im Zimmer, weil er meistens Ruhe braucht. Dieses Programm hilft ihm definitiv, ist aber auch einfach anstrengend.“

Fatma Agirman, Ergotherapeutin

Fatma Agirman, Ergotherapeutin

Hakki Özen mit Ergotherapeutin

Zwischen Routine und Abwechslung

Routine ist für die Bewohner der Jungen Pflege sehr wichtig, zum Beispiel die grundpflegerische Versorgung. Für die hatte sich Hakki ein spezielles Parfüm gewünscht, das ihm die Pflegekräfte jetzt jeden Morgen aufsprühen. Aber auch für Abwechslungen und Überraschungen wird gesorgt. Hakki geht zum Beispiel gerne mal ein Eis essen oder Schwimmen. Davon wissen die Pflegekräfte natürlich und so oft es geht und die Umstände der Pandemie es zulassen, sorgen sie für besondere Momente.

Zukunftswünsche

Seit zwölf Jahren lebt Hakki Özen nun in der „Kruppstraße“ bei Alloheim und trotz aller Umstände fühlt er sich nicht nur als Teil der Gemeinschaft von Bewohnern und Pflegekräften, sondern auch rundum wohl. Ihn macht vor allem der Kontakt zu anderen Menschen glücklich. Dazu zählt der rege Austausch mit den anderen Bewohnern, mit denen er auch Freundschaften geschlossen hat, wie auch das regelmäßige Scherzen und gute Miteinander mit seinen Pflegern und Ergotherapeuten. Er ist ein sehr fröhlicher Mensch, der es sich nicht nehmen lässt, viel mit seinen Mitmenschen zu lachen. 

Für die Zukunft wünscht er sich, noch so gesund wie möglich zu leben. Er genießt es sehr, wenn er Besuche von Freunden oder seiner Familie bekommt. Wenn die ihm dann noch seine geliebten, traditionellen Gerichte mitbringen, ist er rundum zufrieden.