Bewohner und Mitarbeiter
Herta Wassmann ist 92 Jahre alt und lebt im Alloheim Seniorenzentrum „Neiletal“. Als ehemalige Geschäftsführerin und Ausbilderin war ihr Berufsleben immer bunt und turbulent. Und auch im neuen Zuhause kommt Stillstand für sie nicht in Frage.
28.01.2022
„Ich habe mich bewusst für den Schritt in ein Pflegeheim entschieden, weil ich Unterstützung im Alltag gesucht habe“, berichtet Herta Wassmann von ihrem Entscheidungsprozess. Beim Umzug in das Alloheim Seniorenzentrum „Neiletal“ halfen ihre Schwester aus Berlin und ihr Bruder, der im benachbarten Ort wohnt und regelmäßig zu Besuch kommt. Seit ihrem Einzug im Juli 2021 wird Herta Wassmann im Seniorenzentrum rundum versorgt: „Die Pflegekräfte sind hilfsbereit, das Essen ist lecker und abwechslungsreich und die Wäsche kommt immer ordentlich gebügelt zurück. Außerdem ist hier alles pieksauber – ich bin wirklich sehr zufrieden.“
Weil sie sehr kommunikativ und hilfsbereit ist, hat Herta Wassmann in der Senioren-Residenz schnell Freundschaften geschlossen. Beispielsweise mit der 98-Jährigen Hildegard Jahns, einer früheren Bekannten aus Lutter am Barenberge. Der ein oder andere Freundschaftsdienst ist deshalb ganz selbstverständlich: „Ich arbeite gerne mit Nadel und Faden und wenn Hildegard mal ein Knopf fehlt, dann gehe ich in die Wäscherei, suche einen passenden Knopf aus dem Knopfkasten und nähe ihn an. Das bereitet mir viel Freude, weil ich Handarbeit mag.“
Besonders gut an ihrem neuen Zuhause gefallen Herta Wassmann die vielfältigen Betreuungsangebote: „Ich finde es toll mit welcher Freude und Kreativität man uns immer wieder überrascht.“ Auch deshalb ist das Betreuungsangebot für die 92-Jährige ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Am liebsten bastelt sie gemeinsam mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern und nutzt die Basteleien danach als Dekoration für ihr Zimmer. „Ich schaue mir meine Bastelprojekte gerne an. Auf meinem Tisch steht ein Schneemann und an der Balkontür hängt ein Igel. Und meine selbstgebastelte Eule guckt mich immer mit ihren großen Augen an.“
Ihre Heimat Langelsheim, vormals Lutter am Barenberge, wollte sie auch bei ihrem Umzug in die Senioren-Residenz nicht verlassen. „Ich bin schon fast mein ganzes Leben in Lutter und kenne jeden Stein und jeden Weg. Für mich kam es nie in Frage, nochmal woanders hinzuziehen.“ Denn die Harzregion rund um Goslar ist ihr Zuhause: Aufgewachsen in Groß Döhren, das 20 Kilometer westlich von Lutter am Barenberge liegt, zog die Familie nach einem Hauskauf ins Nachbardorf Heimerode, einem Ortsteil von Othfresen, wo Herta Wassmann im Pfarrverein ihren Mann kennenlernte. Ihre Hochzeit im Jahr 1954 trägt sie in liebevoller Erinnerung: „Ich habe natürlich ganz in weiß geheiratet und einen Myrtenkranz getragen. Das war meiner Mutter sehr wichtig, weil er für Lebenskraft und ewige Liebe steht.“
Nach der Heirat eröffnete sie gemeinsam mit ihrem Mann einen Gemischtwarenladen und bildete in 35 Jahren Geschäftstätigkeit insgesamt acht Lehrlinge zu Kaufleuten aus – auch wenn das nicht immer ganz leicht war. „Meine letzte Auszubildende hat mich auf die Probe gestellt, weil sie einfach nicht lernen wollte“, erzählt Herta Wassmann schmunzelnd. „Um sie zu motivieren, habe ich abends oft mit ihr gelernt und sie abgefragt. Und siehe da – sie hat die Prüfung schlussendlich geschafft!“ Bis heute haben die beiden Frauen Kontakt miteinander: „Wenn ich Besorgungen im Ort machen muss, dann steht meine damalige Auszubildende pünktlich mit dem Auto vor der Tür, um mich abzuholen und zu fahren. Nachdem ich sie unterstützt habe, tut sie dasselbe nun für mich. Das ist ein schönes Gefühl.“
Ob Sport, singen oder basteln – ich nehme jeden Tag an den Aktivitäten in der Residenz teil und lasse nie etwas aus.
Bei der Frage, ob es etwas gibt, bei dem sie selbst Motivation braucht, muss Herta Wassmann lachen: „Ich bin ein großer Sportmuffel. Aber ich weiß ja, dass Bewegung wichtig ist und meiner Gesundheit gut tut.“ Dass sie in der Senioren-Residenz dazu angeregt wird, gefällt ihr: „Man gibt mir immer einen Schubs in die richtige Richtung – und das ist auch gut so. Denn Gesundheit und Zufriedenheit sind das wichtigste im Leben.“