Neben Gedächtnis- und Orientierungsschwierigkeiten können im Laufe einer Demenzerkrankung auch Ernährungsprobleme auftreten. Viele Betroffene müssen ans Essen und Trinken erinnert werden und benötigen im Krankheitsverlauf mehr und mehr Hilfestellungen. Wie Alloheim dabei unterstützt und was sich Auszubildende einer Einrichtung deshalb ausgedacht haben, zeigen wir Ihnen hier.
20.09.2022
Bei einer Demenz können die für die Nahrungsaufnahme notwendigen geistigen und körperlichen Fähigkeiten verloren gehen. „Appetitlosigkeit, das Vergessen oder das Verweigern etwas zu trinken oder zu essen, führen dann schnell zu Mangelernährung oder Dehydration“, weiß Christoph Schönenberg, stellvertretender Service-Leiter bei Alloheim. „Aber auch eine krankheitsbedingte veränderte Geschmackswahrnehmung oder Schluckstörungen können dazu beitragen.“ Dies wiederum – so Schönenberg weiter – führe unter anderem zu funktionellen Einbußen, dem Abbau der Muskulatur, Gewichtsverlust und zu einer Risikoerhöhung für Begleiterkrankungen. Regelmäßige Gewichtskontrollen, ein Screening auf Mangelernährung und das Beobachten des Essverhaltens seien daher bei Menschen mit Demenz unverzichtbar.
Um dem entgegenzuwirken, achtet man bei Alloheim auf eine ausgewogene Ernährung, die Energie, Nährstoffe und Flüssigkeit in ausreichender Menge enthält und den speziellen Anforderungen dieser Zielgruppe gerecht wird. Diese Fürsorge habe aber nicht nur positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, sondern trage auch zur Lebensqualität, Sicherheit und Orientierung bei. „Um eine optimale Versorgung von Menschen mit Demenz zu gewährleisten, haben wir neben der fachgerechten Pflege und viel Einfühlungsvermögen ein spezielles Verpflegungskonzept umgesetzt“, erklärt Christoph Schönenberg, „dabei gilt es, individuelle Essensvorlieben und Gewohnheiten zu berücksichtigen, energiereiche Lebensmittel zu verwenden und durch geeignete Zwischenmahlzeiten dementiell Erkrankten häufigeres Essen zu ermöglichen.“
Wie er weiter ausführt, setze man Lebensmittel oder Saftgetränke mit sehr kräftigen Farben ein, um auf optische Reize zu setzen, denn die Anregung aller Sinne unterstütze die Nahrungsaufnahme ganz erheblich.
„Eine ausreichende Versorgung mit eklatant wichtigen Nährstoffen wie speziellen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen ist unentbehrlich“, rät Schönenberg auch den Angehörigen, die Betroffene zuhause pflegen. Er empfiehlt für die Folsäure-, Vitamin B- und D-Versorgung neben Vollkornprodukten und Eiern regelmäßig Fischgerichte und auf einen erhöhten, kohlenhydratarmen Gemüseanteil beim Mittagessen zu achten. Auch belegen aktuelle Studien, dass frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte nicht nur präventive Effekte haben, sondern auch das Fortschreiten neurologischer Erkrankungen verlangsamen.
Wer im Hinblick auf die ausgewogene und zielgerichtete Ernährung von Demenzkranken verunsichert ist oder einen Rat benötigt, kann sich gern jederzeit an eine Alloheim-Residenz wenden.
Die Ernährung bei Demenz beschäftigt auch die Auszubildenden der Alloheim Senioren-Residenz „POLIMAR“ in Berlin. Sie haben sich im Rahmen eines Projekts etwas Besonderes für ihre Einrichtung einfallen lassen: leckeres Fingerfood.
Mit kleinem Fingerfood, mehrmals angeboten am Tag, möchten die Auszubildenden ihren demenziell veränderten Bewohnern die Möglichkeit geben, häufiger am Tag gesunde und leckere Speisen einzunehmen. Das Angebot soll für Bewohner sein, die gerne in ihrem Zimmer sind oder sich im Tagesraum aufhalten – aber auch für Bewohner, die oft in der Residenz unterwegs sind und weite Strecken am Tag zurücklegen – und damit einen höheren Kalorienbedarf haben.
Die Auszubildenden setzten sich zu Beginn des Projekts mit den Bewohnern zusammen und fragten nach ihren Essenswünschen, ihren Vorlieben und was sie früher gerne für ihre Familie zubereitet haben. Anschließend prüften sie die Umsetzbarkeit der Ideen: Welche Lebensmittel gibt es ohnehin reichlich im Kühlschrank der Residenz und was muss bestellt werden?
Sobald sie alle Informationen zusammen hatten, setzten sich die Auszubildenden mit ihrer Praxisanleiterin Jenny Rubert zusammen und schrieben gemeinsam für alle Wohnbereiche ein kleines Fingerfood-Kochbuch. Da das Auge bekanntlich mit isst, entwarfen sie auch einige Deko-Ideen zum Servieren des Fingerfoods auf dem Essenswagen.
Anhand der Rezepte aus dem fertiggestellten Kochbuch stellten die Auszubildenden gemeinsam mit Bewohnern das Fingerfood im Café der Einrichtung her. Obst-Spieße, Cake-Pops und Gemüsesticks mit Knoblauch-Quarkdipp, aber auch Zitroneneistee wurde gemeinsam zubereitet.
Anschließend verteilten die Auszubildenden das Fingerfood, vor allem an die Bewohner, die lange Strecken am Tag hinter sich bringen oder am Tag das Essen vernachlässigen. Das Fingerfood fand großen Anklang bei den Bewohnern und die Einrichtung plant, das Fingerfood in den festen Bestand des Alltages zu integrieren.
Eine gesunde Ernährung mit ausgewogenen und vor allem frisch zubereiteten Speisen steht im wahren Sinne des Wortes täglich auf den Speiseplänen der über 240 Alloheim Senioren-Residenzen in ganz Deutschland. Gekocht wird nach den ernährungswissenschaftlichen Aspekten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Dass gesund nichts mit Eintönigkeit zu tun hat, beweisen die Senioren-Residenzen der Alloheim-Unternehmensgruppe gerade bei der aktuellen „Küchenolympiade“, bei der bundesweit die besten Küchen- und Hauswirtschaftsteams gekürt werden. Die jeweiligen Menüs werden dabei kritischen Jurymitgliedern wie Sternekoch Holger Stromberg präsentiert.