Einander gesucht und gefunden

Eine gemeinsame Liebesgeschichte beginnt bekanntlich ganz romantisch in jungen Jahren mit spannenden Aktivitäten, Schmetterlingen im Bauch und der Aussicht, noch das ganze Leben gemeinsam vor sich zu haben. Bei Rainer Peters und Maria Reimer hingegen war es ganz anders. Was als gute Freundschaft im Pflegeheim begann, wurde nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen Stück für Stück zu einer echten Romanze. Der Wegfall der Maskenpflicht war es aber dann, der endgültig das Eis zum Schmelzen brachte: Zum ersten Mal konnten die beiden, ohne Barriere, das Lächeln des jeweils anderen sehen.

Von diesem Moment an verbrachten Frau Reimer und Herr Peters jede freie Minute miteinander. Nicht nur beim täglichen Frühstück, sondern auch bei zahlreichen von der Einrichtung organisierten Freizeitaktivitäten kamen sich die beiden näher. Die Mitarbeiter des Altenzentrums bemerkten die aufblühende Romanze recht schnell. Doch die Tiefe ihrer Bindung wurde erst klar, als Rainer Peters fragte, ob es möglich sei, sich auch als unverheiratetes Paar um ein Doppelzimmer zu bewerben. In diesem Moment war für alle offensichtlich: Dieses Paar hat sich gefunden und ist nicht mehr zu trennen.

Nachdem die Beiden gegenüber den Pflegerinnen und Pflegern den Wunsch geäußert hatten, den Ehe-Segen zu erhalten, wurde alles getan, damit dieser Herzenswunsch in Erfüllung gehen konnte. Die Einrichtungsleitung trug den Wunsch des Paares an die Familien der beiden heran und bekam vollste Unterstützung, die Trauung in der Einrichtung zu organisieren. Die Leitung und die Pflegekräfte dekorierten für den besonderen Tag den großen Saal und waren mit Freude im gesamten Vorbereitungsprozess involviert. Pastor Gregor von der Luther-Gemeinde traute das Paar in Anwesenheit von Familien, Freunden und der Einrichtungsleitung. Ebenfalls wurden bei der Zeremonie die Ringe ausgetauscht und von beiden das Ehegelübde abgelegt. Anschließend feierte das glückliche Paar in kleinem Kreis mit leckerem Essen und netten Unterhaltungen diesen wichtigen Schritt.

Mittlerweile hat sich das frischgebackene Ehepaar sehr gut im gemeinsamen Doppelzimmer eingelebt. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein richtiges Ehebett. Da beide nicht stark pflegebedürftig sind, versuchen Pfleger und Einrichtung diesen Wunsch zu erfüllen. 

Frau Reimer und Herr Peters sind das beste Beispiel dafür, dass es für die Liebe nie zu spät ist und man ihr auch im fortgeschrittenen Alter begegnen kann, wenn man Herz und Augen offen hält.

Das Team der Freiligrathstraße freut sich sehr und wünscht schöne gemeinsame Jahre.