Bewohner und Mitarbeiter
In den Senioren-Residenzen und im Betreuten Wohnen von Alloheim leben auch Ehepaare gemeinsam in ihrem Doppelzimmer oder ihrer seniorengerechten Wohnung. So zum Beispiel die Eheleute Holfeld aus Dresden und das Ehepaar Förster aus Salzgitter-Thiede. Zum Valentinstag berichten sie über ihre Rezepte für eine lange, glückliche Ehe.
14.02.2022
Helga und Gerhard Förster, 93 und 90 Jahre alt, leben bereits seit sieben Jahren in ihrer gemeinsamen Wohnung der Residenz „Am Lindenberg“ in Salzgitter-Thiede im Rahmen des Betreuten Wohnens.
Kennengelernt hat sich das Ehepaar bereits vor über 67 Jahren auf einem Erntedankfest, bei dem der junge Gerhard Förster die junge Helga Jüttner zu einem Tanz aufforderte. „Nach dem Tanz hatte ich keine Chance mehr sie erneut aufzufordern, denn da hielt sich ein Tänzer in der Nähe auf, der sie mir immer wegschnappte. Dann kam Damenwahl und ich war neugierig, wen Helga auswählen würde. Auf einmal kam sie in Richtung meines Tisches und forderte mich auf, wozu ich natürlich ‚ja‘ gesagt habe. Als sie wissen wollte wie alt ich bin, habe ich ein wenig geflunkert. Ich habe gesagt, dass ich 21 werde, war aber gerade erst 19 Jahre alt. Erst hinterher habe ich erfahren, dass sie immer gesagt hatte, nie einen jüngeren Mann heiraten zu wollen“, berichtet Herr Förster schmunzelnd.
Helga und Gerhard Förster bei ihrer Hochzeit 1954.
Nachdem Gerhard Förster bei den Eltern von Helga um ihre Hand angehalten hatte, heirateten die beiden und bekamen ein Mädchen und einen Jungen. Während Gerhard Förster viel auf Dienstreisen unterwegs war, kümmerte sich Helga Förster um die Kindererziehung. „Sie hat mir immer den Rücken frei gehalten“, sagt Gerhard Förster dankbar.
Ihre Ehe beschreibt Helga Förster als harmonisch: „Wenn etwas anfiel, haben wir uns immer besprochen und gemeinsam überlegt, wie wir das Problem angehen. Und dadurch haben wir uns auch nie groß gestritten.“ Gerhard Förster ergänzt: „Und wenn wir uns mal ein bisschen gezofft haben, sind wir trotzdem nie eingeschlafen ohne uns ‚Gute Nacht‘ zu sagen.“ Als einen wunden Punkt nennt Gerhard Förster nur den Durchsetzungswillen von beiden: „Meine Frau ist Widder als Sternzeichen und ich bin Stier. Sie sagt immer ich wäre stur, aber die Widder haben viel krummere Hörner“. Lachend ergänzen beide, dass sie sich trotzdem immer einigen konnten.
Seit 2015 leben die Försters in ihrer 3-Zimmer-Wohnung des Betreuten Wohnens der Residenz „Am Lindenberg“ in Salzgitter-Thiede. Der Einzug in die seniorengerechte Wohnung war ein bewusster Schritt: „Wir waren der Meinung, dass wir uns selbst aussuchen wollen, wo wir zum Beispiel mal nach einem Krankenhausaufenthalt hin kommen, wenn wir auf Hilfe angewiesen sind. Also haben wir uns entschieden, zu einem Zeitpunkt, an dem wir geistig noch auf der Höhe sind, hierher zu ziehen“, so Gerhard Förster.
Besonders schätzen beide die schnelle Unterstützung, wenn benötigt, durch die angrenzende Senioren-Residenz: „Ich habe mal meine Brille gesucht und mich dann auf den Bauch gelegt, um sie unter dem Sessel zu suchen. Dann kam ich jedoch nicht mehr hoch und meine Frau konnte mir auch nicht helfen. Also hat sie auf den Knopf gedrückt und die Mitarbeiter der Residenz gefragt, ob sie kommen könnten. Innerhalb kurzer Zeit waren zwei Mitarbeiter da und haben mir hoch geholfen“, erzählt Gerhard Förster amüsiert. „Uns gefällt es hier sehr gut und wir haben nie bereut, dass wir diesen Schritt gemacht haben“, ergänzt seine Frau.
Beim Betreuten Wohnen leben Senioren in einer eigenen, altersgerechten Wohnung und haben die Möglichkeit Unterstützung zu bekommen: Sei es medizinische Hilfe, ein mobiler Pflegedienst oder auch Serviceleistungen des täglichen Bedarfs. Durch die meist angrenzenden Senioren-Residenzen können Mieter des Betreuten Wohnens außerdem an gemeinsamen Aktivitäten im Haus teilnehmen und dabei Kontakte knüpfen und Freundschaften pflegen.
Annemarie und Willibald Holfeld, 88 und 90 Jahre alt, leben seit über einem Jahr gemeinsam in einem Doppelzimmer der stationären Pflege in der Alloheim Senioren-Residenz „Bürgerwiese“ in Dresden.
Das Paar hat im vergangenen Jahr seinen 65. Hochzeitstag gefeiert. Kennengelernt haben sie sich während ihres Studiums in einem Institut für Berufsschullehrerausbildung in Berlin. „Wir haben uns gesehen und direkt gemocht und hatten die Möglichkeit, uns lange kennenzulernen während des Studiums und bei gemeinsamen Veranstaltungen“, schwelgt Willibald Holfeld in Erinnerungen. Nach dem Studium hat Willibald Holfeld eine Stelle in Dresden bekommen, wohin ihm seine Freundin Annemarie folgte. Schließlich heirateten die beiden auch: „Wir wollten eine Wohnung haben und eine Familie gründen. Da war die Heirat praktisch schon zwangsläufig und es gab nicht viel zu überlegen, damit es seinen Gang gehen konnte“, lacht Willibald Holfeld.
Das Ehepaar bekam fünf Kinder. Jedoch traf sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes ein Schicksalsschlag: „Unsere erste Tochter ist im Alter von vier Jahren an Krebs gestorben. Das war ein sehr schlimmes Erlebnis für uns beide und hat uns tief geprägt für das ganze Leben“, erzählt er. „Dass sie gestorben ist, hat uns beide richtig mitgenommen. Aber wir sind nicht in der Trauer versunken und haben dann wieder eine Tochter bekommen.“
Heute sind die beiden dankbar für ihre vier Kinder sowie für ihre acht Enkel und sechs Urenkel. „Wir hatten mit den vielen Kindern und Enkeln immer viel Freude und auch Beschäftigung“, lacht Annemarie Holfeld. „Als unsere Kinder schon größer waren, sind wir auch viel herumgekommen, haben eine Weltreise gemacht und unser Leben genossen.“
Vor eineinhalb Jahren entschied das Paar, in die Alloheim Senioren-Residenz „Bürgerwiese“ zu ziehen: „Wir waren ja inzwischen weit über 80 und da hat meine Frau vorgeschlagen, in ein Heim zu ziehen. Wir haben uns verschiedene Häuser angesehen und das hat uns am besten gefallen“, erzählt Willibald Holfeld. Seine Frau ergänzt: „Uns gefällt es hier sehr gut. Unser Doppelzimmer mit Balkon ist so schön gemütlich, da können wir zufrieden sein. Wir hatten ja vorher eine Wohnung, aber haben jetzt nicht das Gefühl, dass wir hier eingeengt sind. Und wir fühlen uns wohl, das ist ja die Hauptsache. Vor allem wird sich immer um uns gekümmert, sodass wir mit dem Altwerden besser zurechtkommen.“ Außerdem genießen beide den engen Kontakt zu ihren Kindern und Enkeln, die in der Umgebung wohnen.
„Das Rezept, würde ich sagen, ist gegenseitiges Vertrauen. Wir waren beide im Berufsleben voll beschäftigt. Wir haben einander immer vertraut und haben uns immer gut verstanden“, resümiert Willibald Holfeld.