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Vortrag: Polizei Ingolstadt gibt Tipps

Vom sogenannten „Enkeltrick“ über Diebstähle, Betrügereien an der Haustür bis hin zu Abzocke bei Kaffeefahrten oder Schockanrufen per Telefon: Groß ist die Bandbreite von Delikten, mit denen Kriminelle zunehmend versuchen, Senioren zu schädigen. Damit Kriminelle keine Chance haben und was im Falle einer Straftat zu tun ist, darüber klärte jetzt Experte Rainer Öxler im Zuge eines Vortrags in der Alloheim Senioren-Residenz „Elisa“ in Ingolstadt auf. Dabei gab der Kriminalkommissar wichtige Tipps, wie sich Senioren effektiv schützen können.

12.10.2022 | Ingolstadt

Vortrag der Polizei in der Alloheim Senioren-Residenz "Elisa" in Ingolstadt

Besonders ältere Menschen sind nach Angaben von Rainer Öxler von Betrügereien an der Haustür oder am Telefon, Trick- oder Taschendiebstahl, Handtaschenraub oder Raubdelikten aus Wohnungen betroffen. Körperverletzungen gegenüber Seniorinnen und Senioren sind eher im sozialen Nahbereich bekannt. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen belegt jedoch, dass Seniorinnen und Senioren allerdings ungleich stärker unter den Folgen von Straftaten leiden als jüngere Menschen.

Taschendiebstahl, Betrügereien an der Haustüre und vorgetäuschte Telefonanrufe von vermeintlichen Familienangehörigen oder Polizisten gehören zu den häufigsten Betrugsmaschen, denen Seniorinnen und Senioren zum Opfer fallen. Die Täter gehen dabei sehr geschickt vor, arbeiten in Gruppen, lenken die Aufmerksamkeit der Zielpersonen gekonnt ab oder bauen durch das Vortäuschen von Ausnahmesituationen enormen psychischen Druck auf. So erbeuten Trickdiebe und Trickbetrüger oftmals hohe Geldsummen von arglosen Seniorinnen und Senioren. Neben dem reinen Verlust der Ersparnisse oder Wertsachen spielen für die Opfer dabei auch die psychischen Folgen eines solchen Erlebnisses eine große Rolle. „Gerade ältere Menschen leiden ungleich stärker unter den Folgen eines Diebstahls oder Betrugs als jüngere“, erklärt Rainer Öxler im Rahmen seines Vortrags, „das Wissen, einer Diebstahl- oder Betrugsmasche aufgesessen zu sein, ist oftmals auch mit großer Scham und dem Gefühl der eigenen Schwäche verbunden.“

Im Verlauf seiner praxisnah gestalteten Beratung berichtete der Kriminalkommissar über die häufigsten Betrugsmodelle und gab hilfreiche Tipps und Ratschläge, wie man derartige „Maschen“ rechtzeitig erkennt und vor allem, wie man sich davor schützen kann. „Prinzipiell gilt: Fühlt man sich in einer Situation nicht wohl, sei es am Telefon oder an der Haustüre, gilt es auf Nummer sicher zu gehen“, so Öxler, „legen Sie einfach auf oder schließen Sie die Türe.“ Dann empfiehlt es sich, sich an eine Vertrauensperson zu wenden oder die 110 anzurufen. „Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl“, erläutert der Experte weiter, „die Polizei wird Sie telefonisch niemals nach Ihren Vermögensverhältnissen oder Ihrer Bargeldmenge im Haus fragen. Genauso wenig wird niemals eine Art Kaution verlangt, falls ein Familienangehöriger tatsächlich in einen Unfall verwickelt ist.“

Um persönlichen Konfrontationen mit Personen an der Haustüre vorzubeugen, empfiehlt der Experte des KPI Ingolstadt allen Seniorinnen und Senioren die Anschaffung eines Sperrbügels. Damit lässt sich die Türe nur einen spaltbreit öffnen und nicht von außen aufstoßen. „Manchmal genügt jedoch schon ein Blick aus dem Fenster, um zu entscheiden, ob man überhaupt an die Türe gehen sollte“, sagt er. Eine einfache, aber effektive Präventionsmaßnahme.

Doch was soll man machen, wenn die Trickbetrüger bereits im Haus sind? „Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht“, erklärt der Experte, „grundsätzlich kann man jedoch sagen: Werden Sie laut! Rufen Sie um Hilfe und machen Sie der Person deutlich, dass sie die Wohnung verlassen soll. Mit etwas Glück machen Sie so ihre Nachbarn auf sich aufmerksam.“