Bewohner der Senioren-Residenz „Elisa“ nehmen an modernem Tanztheater teil

Eine Gruppe von Bewohnern der Alloheim Senioren-Residenz „Elisa“ bekam das Angebot des Jungen Theaters, an einer modernen Tanzproduktion teilzunehmen. Eine spannende Produktion, die sich dem Thema „Glück“ in verschiedenen Facetten annimmt und an dessen Ende ein beeindruckendes Ergebnis steht.

Als der Anruf kam, war sich Inga Slegaityte, Leiterin des Sozialen Dienstes, sofort sicher, dass die Produktionsleitung des Jungen Theaters Ingolstadt bei ihr an der richtigen Adresse ist. Es wurde eine Gruppe von Seniorinnen und Senioren gesucht, die in einer modernen Videoinstallation über das Thema Glück sprechen will. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus einer Real- und Mittelschule sowie Mitgliedern einer Laientheatergruppe, sollen die Statements als Zwischensequenzen an die Wand des Theaters projiziert und durch moderne Tanzeinlagen ergänzt werden.

Interviews vor Ort

Die sechs ausgewählten Seniorinnen und Senioren wurden dann in einem extra vorbereiteten Raum in der Einrichtung in Szene gesetzt. Vor einer Leinwand sitzend berichteten sie in Interviewform aus dem reichen Erfahrungsschatz ihres Lebens. Die in schwarz-weiß gefilmten Videos wurden dann seitens des Produktionsteams mit den Statements der jüngeren Teilnehmer zusammengeschnitten, um so eine inhaltliche Spannung zu erreichen, die über Generationen hinausgeht.

Mit Fragen wie „Wann ist man im Leben am glücklichsten“ oder „Wie lange dauert das Glück“, werden verschiedene Facetten des Themas beleuchtet und in Form von beeindruckenden Tanzbewegungen und den Installationen auf eine intensive Ebene getragen. Auf der Bühne sehen die Zuschauer dann u.a. einen Handy-Karton als Ort der ständigen „Selbstbespiegelung“ und der Prozess des Älterwerdens wird zu einem Raum, der Bewegungen erschwert und Möglichkeiten verringert.

Bemerkenswert ist, dass die Aussagen der Jugendlichen und der Bewohner des Hauses „Elisa“ sich nicht wirklich unterscheiden. Beide Altersgruppen betonen in den Videos, dass Ihnen Sicherheit, Gesundheit und Familie wichtiger sind, als materielle Dinge, wie das neuste Handy oder Kleidung. Besonders zentral war dabei die Aussage einer Teilnehmerin, die im Video meinte, dass „Zufriedenheit schon eine Form des Glückes ist“.

Senioren besuchten Vorstellung

Um den beteiligten Seniorinnen und Senioren auch die Möglichkeit zu geben, sich ihr Stück anzuschauen, hat sich die Leiterin des Sozialen Dienstes gemeinsam mit dem Team der Produktion entschieden, die Hauptprobe am Nachmittag zu besuchen. Im Anschluss waren alle noch zu einem Mittagessen mit allen Beteiligten eingeladen und konnten einen Blick hinter die Kulissen werfen, was für die Bewohner der Einrichtung den Abschluss eines äußerst spannenden Projektes darstellte. Inga Slegaityte, Leiterin des Sozialen Dienstes, ist begeistert: „Das Theaterprojekt hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht und neben dem kreativen Ergebnis haben alle noch ein paar Weisheiten fürs Leben mit auf den Weg bekommen. Es war wirklich eine Freude zu sehen, wie die Seniorinnen und Senioren in den teilweise sehr intensiven Gesprächen über ihr Leben berichteten und zeigten, dass auch in schwierigen Situationen Momente des Glücks zu finden sind.“