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Lerncamp für unsere Pflegeschüler

02.05.2024 | Dresden

Lerncamp mit Praxis Übungen in Dresden

Lerncamp für unsere auslernenden generalistischen Pflegeschüler aus den Regionen 11, 16, 17, 18 und 19 in Erfurt „Hirschgarten“:
Vom 23.04. – 25.04.24 war es nach langer Vorbereitung und Planung endlich soweit und alle interessierten auslernenden Schüler der generalistischen Pflegefachkraft-Ausbildung trafen sich zu unserem 1. Lerncamp zur Prüfungsvorbereitung in unserer Einrichtung in Erfurt „Hirschgarten“.
Unter der fachkundigen Leitung der beiden regionalen PALs Fr. Deringer (Region 16 und 19) und Fr. Lange (Region 11, 17 und 18) wurden verschiedenste Themen aufgearbeitet, welche für das erfolgreiche Abschließen der dreijährigen Ausbildung wichtig sind. Dazu gab es bereits im Vorfeld eine Agenda, welche jederzeit angepasst werden konnte und auch vor Ort wurde auf die Wünsche der Schüler besonderen Wert gelegt. Auch wurde auf einen Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis geachtet, was den Schülern besonders am Herz gelegen hat.
Am ersten Tag starteten wir mit einer kleinen Vorstellungsrunde, da sich aus 5 verschiedenen Regionen Schüler angemeldet hatten. Selbstverständlich kamen dabei der kollegiale Austausch und die Erfahrungsberichte, zu erlebten Situationen der letzten 3 Jahre, nicht zu kurz.
Nach Klärung noch offener organisatorischer Fragen (Austeilen des Lernbegleitheftes, Belehrung, Fotoerlaubnis, etc.) ging es auch schon los und wir haben uns zuerst mit dem Thema „Gestaltung einer guten Lernumgebung“ beschäftigt und verschiedene Bewältigungsstrategien bei Prüfungsangst praktisch ausprobiert. Anschließend sind wir schon intensiv und z.T. auch mit Lerngruppen in das Thema „Pflege- und Expertenstandards“ und weiterführend in das Thema „Erstellen eines Ablaufplans“ – alles unter der Überschrift „Vorbereitung auf die Abschlussprüfung“ – eingestiegen. Hier war schon sehr schnell erkennbar, wie stark alle Schülerinnen und Schüler sich schon damit beschäftigt haben, gut vorbereitet sind und wo es Unterschiede aus Sicht der Schulen und der Bundesländer gibt. Die gesammelten Erfahrungen haben alle sehr positiv als Wissensgewinn gespeichert.
Am zweiten Tag wurden dann nach einem vorgestellten theoretischen Exkurs und Wiederholung der Formulierungsregeln in Lerngruppen Pflegeplanungen für einen fiktiven Pflegeempfänger verfasst und anschließend gemeinsam ausgewertet. Hier sind den Schülerinnen und Schülern zum einen der enge Zeitrahmen und die vielen verschiedenen Möglichkeiten bewusst geworden. Jeder hat für sich eruiert, wo noch Übungsbedarf besteht. Auch konnte bei der Vorstellung der Gruppenergebnisse das reden von einer Gruppe geübt werden, was vor allem am Nachmittag wieder wichtig wurde.
Am Nachmittag haben wir uns mit den rechtlichen Vorgaben und Kompetenzen, sowie die zeitlichen Abläufe der mündlichen Prüfung beschäftigt. Bei der Wiederholung von verschiedensten Krankheitsbildern in unserem Setting und Querblick auf mögliche Medikamente haben die Schülerinnen und Schüler auch erkannt, wieviel sie schon wissen. Das hat das positive Gefühl gestärkt und wieder Ängste in Bezug auf die Prüfungen abbauen können.
Da wir bisher sehr konzentriert und theoretisch gearbeitet haben, bedurfte es auch mal einer kleinen Lockerungsübung zwischendurch; auch um aktiv gegen das beginnende „SuppenKoma“ durch die wirklich leckere Cateringversorgung angehen zu können. Danach war der Kopf wieder frei und die Gedanken und Ideen sprudelten nur so. Natürlich durfte der Spaß auch beim Lernen in großer Gruppe nicht fehlen.
Auch erwies es sich sowohl für die Schülerinnen und Schüler, als auch für die beiden R-PALs als vorteilhaft, dass wir uns verschiedene Themen geteilt haben. Durch diesen Erfolg bestätigt, haben wir Tag 3 noch weiter aufgeteilt:
Der (leider schon) letzte Tag des Camps stand ganz im Zeichen von Wissensverknüpfung in Theorie und Praxis. Heute wurden wir noch zusätzlich durch die Ergotherapeutin des Hauses unterstützt, welche sich nach einem kurzen Theorie-Ausflug bereit erklärt hatte, praktische Übungen mit den Azubis zum Thema Kinästhetik und Arbeiten mit und am Bewohner mit den neuen (bzw. auch wiederholten Handlungsschritten) Erkenntnissen, durchzuführen. Es stand vor allem eine Transfertechnik zur Mobilisation eines Pflegeempfängers aus der liegenden Position in den Sitz am Bettrand und anschließend noch eine Transfertechnik vom Bettrand in den Pflegerollstuhl im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler hatten hier die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu machen und Techniken zu üben und zu verfeinern, sowie sofort entstehende Fragen gelöst zu bekommen. Handlungssicherheit ist „das A und O“ in der Pflege, um auch die Pflegempfänger beruhigen und trotzdem einbinden zu können.
Weiter ging der Tag dann mit einem Vortrag zu möglichen Wunden in unserem Setting (SPK und Ulcus cruris), wobei wir einen Schwerpunkt bei der Stomaversorgung gesetzt haben. Hier haben wir eine weitere PowerPoint durch die hauptamtliche PAL des Hauses erhalten, in der es um alle möglichen Stomas in der Anatomie ging mit Verweis auf mögliche Diagnosestellungen dazu. Auch das Thema Verbandwechsel bei Stoma wurde im Schwerpunkt zuerst in Theorie und anschließend gleich noch in Praxis bei einem Bewohner des Hauses gezeigt.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einem ausführlichen Feedbackgespräch mit alle Teilnehmenden. Ziel war es hier unter anderem zu schauen, was beim Camp generell gut lief und was nicht. Außerdem konnten Vorschläge gemacht werden, wie ein mögliches weiteres Camp für das nächste Jahr ablaufen könnte. Als besonders positiv wurde hier durch die leitenden PALs aufgenommen, dass alle Schüler sehr offen und ehrlich waren und trotzdem eine wertschätzende Kommunikation immer im Vordergrund stand.
Da leider nicht alle Themen wie geplant und z.T. auch gewünscht wurden, besprochen werden konnten, gab es noch Hausaufgaben für die Schülerinnen und Schüler, was sie mit ihren PALs in den jeweiligen Häusern noch besprechen und üben sollten. Hier spielt zum einen der individuelle Lernstand eine Rolle, aber auch die Möglichkeiten in den einzelnen Einrichtungen und die Vorgaben aus den jeweiligen Schulen.
Durch die Mitgabe des Lernbegleitheftes und die Ergänzungen durch die referierenden PALs, Notizen der Schüler für sich, aber auch das Nutzen der modernden Techniken von heute (indiv. Fotos z.B. von der Flipchart), haben sich die Schülerinnen und Schüler ein umfangreiches Nachschlagewerk selbst erarbeitet. Auch werden alle gezeigten Powerpoints zum Nacharbeiten und Nachlesen an die jeweiligen PALs in die Häuser weitergeleitet.
Und plötzlich war das Camp auch schon wieder zu Ende. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Team des Hauses „Hirschgarten“ für die freundliche Betreuung und Unterstützung und auch für das reichliche Catering über alle 3 Tage. Herzlichen Dank auch an das Team für die Einladung für nächstes Jahr mit dem Projekt wieder kommen zu dürfen.