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24.08.2024 | Dresden
Auch der Tod gehört zu unserer Arbeit in der AGO Dresden dazu.
In Kooperation mit dem Bestattungshaus Chrominski durften 3 Mitarbeiter und eine Schülerin unserer Einrichtung eine Führung durch das Krematorium Tolkewitz miterleben.
Hier arbeiten aktuell 10 Mitarbeiter im 2-Schicht-System. Bei voller Auslastung können 50-55 Kremationen pro Tag in 4 Etagenöfen durchgeführt werden. Das Krematorium pflegt dabei aktuell Kooperationen mit ca. 30 Bestattern aus dem Umland (Dresden, Freital, Pirna, Heidenau,…). Diese können die Verstorbenen tags und nachts anliefern, was besonders wichtig ist für kleinere Unternehmen, denen eigene Kühleinheiten fehlen. Täglich von 6.00 Uhr bis ca. 9.00 Uhr ist einer von aktuell 5 Pathologen des Krankenhauses Friedrichstadt vor Ort und nimmt die zweite Leichenschau vor, welche für Kremationen, laut sächsischem Bestattungsgesetz, verpflichtend ist. Da auch das Krematorium bestimmte Emissionswerte nicht überschreiten darf, dürfen keine Kunststoffsärge angenommen werden. Im Verlauf der Führung konnten die Mitarbeiter feststellen, dass die Etagenöfen den kleinsten Teil der Anlage ausmachen. Die Abgasfiltrierung und –aufbereitung stellt den technisch größten und teuersten Teil des Krematoriums dar. Hier kostet ein Filter der Endeinheit weit über 100.000€. Pro Kremation werden ca. 15m³ Gas benötigt, wobei bei der ersten Phase weit über 800°C erreicht werden und im Verlauf immer weniger Temperaturen benötigt werden. Am Ende werden noch Metallteile und Prothesenelemente, welche nicht verbrannt wurden herausgefiltert um dann durchschnittlich 4 kg Asche zu erhalten.
Während der Führung konnten die Mitarbeiter bei einer Einfahrt in den Ofen dabei sein, durchs Schauglas der Öfen schauen und beobachten, was im Inneren vor sich geht. Auch die letzten Handlungsschritte, das Aussortieren von Metallteilen und Prothesenelementen sowie das Mahlen der Knochenfragmente in feine Asche und das Umfüllen in die Aschekapsel konnte beobachtet werden.
Nach der Führung übernahm Frau Eltaira vom Bestattungsinstitut Chrominski die Gruppe und stellte ihr Bestattungsauto sowie das Equipment zur Schau. Sie erklärte, wie Verstorbene abgeholt werden und wie man das Erscheinungsbild der Verstorbenen versucht wieder herzustellen. Mit zum Equipment gehören bei ihr Make-Up, Scheren, Haken, Bürste, Föhn, spezielle Augenabdeckungen (um die Lider geschlossen zu halten) sowie Rundnadeln und Garn um Wunden zu nähen und einen Lippenschluss zu gewährleisten.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal bei Herr Ritter vom Krematorium für diese wirklich ausführliche und anschauliche Führung sowie bei Fr. Eltaira vom Bestattungshaus Chrominski für den Einblick in ihre Arbeit.